Bienen und Imker im Winter
Die Bienen werden im Winter möglichst in Ruhe gelassen. Der Deckel wurde von den Bienen mit Propolis abgedichtet und sollte wenn möglich nicht mehr geöffnet werden. Am Bienenvolk werden nur die Fluglöcher kontrolliert, dass diese vom Totenfall nicht verstopft werden. Manchmal kann auch eine Windel gezogen werden, um einen Eindruck von der Volkstärke zu bekommen. Die meisten Bienenvölker werden bei uns aber auf einem offenen Boden überwintert. Dadurch bleiben die Bienen länger an der Traube und die Feuchtigkeit kann besser aus dem Bienenvolk entweichen. Bei starken Schneefällen kann es auch vorkommen, dass die Bienenvölker unter dem Schnee zugedeckt werden. Dann haben sie durch den offenen Boden auch mit Sicherheit genügend Sauerstoff.
Der Winter ist bei uns die beste Zeit für den Honigverkauf und für die Wachsumarbeitung. Gerade vor Weihnachten wird viel Honig nachgefragt und der Verkauf läuft besonders gut.
Die meiste Zeit beansprucht aber die Beuten- und Wabenhygiene und die Wachsumarbeitung. Der eigene Wachskreislauf ist uns besonders wichtig, denn gerade im Wachs sind die meisten Krankheitserreger. Deshalb kaufen wir kein fremdes Wachs zu. Die Wachsumarbeitung beginnt mit dem Einschmelzen der Waben. Der großteil wird mit einem Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen. Ein geringer Wachsanteil wird bereits während des Jahres mit einem Sonnenwachsschmelzer zu gelben Goldbarren geschmolzen. Das gesammelte Wachs wird dann nochmals in einem Hygienetopf auf 120 °C erhitzt und anschließend von Verunreinigungen getrennt und geklärt. Wichtig ist, dass das Wachs nochmals sehr langsam ausgekühlt wird. Dadurch können Schmutzpartikel langsam absinken und das Wachs wird wunderschön hellgelb. Jetzt wird das Wachs nochmals auf ca. 80 °C erhitzt und mit einer Handpresse in Mittelwände gepresst. Die Mittelwände werden dann auf das gewünschte Wabenmaß zugeschnitten und können wieder in die Rähmchen eingelötet werden.
Die Rähmchen werden nach dem Einschmelzen mit einem Messer grob abgekratzt und gereinigt. Im nächsten Arbeitsschritt werden sie für ca. 5 Minuten in eine kochenden Sodalauge getaucht. Anschließend werden sie direkt mit einem Hochdruckreiniger gereinigt. Wenn dieser Schritt gründlich durchgeführt wird, sehen die Rähmchen wieder beinahe wie neu aus. Die Drähte können teilweise nachgespannt werden oder müssen neu bespannt werden.
Den gleichen Reinigungsprozess durchlaufen auch Beuten und Böden die stark verunreinigt sind. Meistens wird aber älteres Material gleich erneuert. Der großteil unserer Beuten und Böden sind aus Holz und wurden in unserer kleinen Schreinerei selbst angefertigt.